21.11.2014 – Tag 1
Heute reiste erneut ein Team nach Rumänien, dieses Mal mit dem Flugzeug. Nach der Ankunft ging das Team direkt zum Tierarzt und holte alle Medikamente ab für die Impf-, Entwurmungs-und Entflohungsaktion der Hunde im neuen Tierheim von Otelu Rosu. Danach statteten sie dem Tierheim von Free Amely in Tapia einen kurzen Besuch ab. Es ist unglaublich wie viele Notfälle sie seit dem letzten Besuch von SHKR hatten (dies liegt nur einen Monat zurück). Das Tierheim ist voll und es hat wieder viele neue Welpen
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22.11.2014 – Tag 2
Heute Morgen ging es früh los, wir machten uns auf nach Otelu Rosu um zu schauen wie es im neuen Tierheim so aussieht. Es hat viele neue Hunde gegeben, darunter eine Hündin mit einem ca. einwöchigen Welpen und ein Hund in einem sehr schlechten Zustand.
Das Tierheim ist nach wie vor sauber und absolut kein Vergleich zu den Zuständen am alten Ort. Es ist auch sehr schön anzusehen wie alle Hunde im neuen Heim extrem aufgeblüht sind und zum Teil auch sehr zutraulich geworden sind. Man sieht es den Hunden an, sie haben viel mehr Freude am neuen Ort.
Wir machten uns direkt daran die Zwinger zu putzen, zu füttern, Decken auszuwechseln usw., alles was die tägliche Arbeit in einem Tierheim ist. Danach wurden alle neuen Hunde fotografiert und in unserer Kartei aufgenommen.
Dann hatten wir noch ein grosses Ziel, wir wollten für die Hunde Stroh organisieren, welches wir in die Hundehütten legen können, damit es die Hunde gerade in der kalten Jahreszeit ein bisschen wärmer haben. Dazu mussten wir aber bei den Hütten noch einen Holzstege montieren, damit das Stroh nicht sofort wieder herausfallen kann.
Also machten wir uns auf zu einer Holzfirma. Da erlebten wir einmal mehr, dass es doch auch sehr tierliebe Menschen in Rumänien gibt. Der Chef der Sägerei kam zu uns, er hat unsere Bestellung aufgenommen und die Holzstege wurden innerhalb von einer Stunde zugeschnitten und dies sogar kostenlos. Zusätzlich hat er uns auch noch weitere Hilfe für den Tierheimbau angeboten.
Das Stroh konnten wir von einem Bauern organisieren. Nun sind alle Hundehütten mit Stroh gefüllt, die Hunde haben wärmer und sie hatten sichtlich Freude daran.
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23.11.2014 Tag 3
Heute ging es wieder erneut früh los. Wir gingen kurz bei Free Amely in Tapia vorbei und bereiteten mit der Tierärztin alles für die Impfaktion der Hunde in Otelu Rosu vor und packten alle notwendigen Utensilien ein. Danach fuhren wir los nach Otelu Rosu und begannen sofort mit der Impfaktion. Dies brauchte ziemlich viel Zeit. Es wurden aber schlussendlich alle Hunde geimpft, entwurmt, entfloht und die neuen Hunde wurden zusätzlich noch gechipt. Die Tierärztin von Free Amely schaute noch kurz alle Hunde an, speziell jene, bei welchen uns bereits etwas Aussergewöhnliches aufgefallen war.
Wir entschieden uns, BERNY, welcher in einem schlechten Zustand ist, mit zu Free Amely zu nehmen, damit er dort jeden Tag behandelt werden kann. Ihm fehlt einerseits auf dem Rücken Fell, anderseits hat er an der Backe eine sehr grosse Wunde, welche vermutlich schon älter ist. Berny muss unbedingt behandelt werden. Wir sind sehr froh, dass Free Amely diesen Hund vorübergehend aufnimmt, obwohl sie selber vollbelegt sind und sehr viele Notfälle haben.
Das Einfangen von Berny war nicht sehr einfach, da er nicht in einem Zwinger lebt und sehr ängstlich ist. Doch mit Ruhe und viel Geduld ist es uns dann doch noch gelungen.
Als wir beim Tierheim in Otelu Rosu fertig waren, machten wir auf zu zwei weiteren Hunden, welche von Bewohnern der Stadt adoptiert wurden. Auch bei diesen führten wir noch die notwendigen Impfungen durch.
Kurz danch fanden wir dann einen kleinen weiblichen Welpen, welcher in einem extrem schlechten Zustand und absolut dehydriert war. Sie hatte Durchfall, musste erbrechen und war stark unterkühlt. Also entschieden wir uns die Kleine mitzunehmen und bei Free Amely sofort an eine Infusion zu hängen. Die Tierärztin wird den Welpen in der Nacht mit nach Hause nehmen. Wir drücken ihr fest die Daumen dass sie überleben wird.
Auf der Fahrt zurück nach Tapia bekamen wir einen Telefonanruf, es gehe einem Schäfermix nicht gut. Er könne nicht mehr aufstehen. Also machten wir noch kurz Halt und schauten uns den Hund an. Leider war es ziemlich schwierig eine Diagnose zu stellen. Er bekam aber Antibiotika und wir hoffen, dass es ihm bald besser geht.
Es war für uns ein sehr anstrengender Tag mit vielen Notfällen
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24.11.2014 Tag 4
Heute war unser letzter Tag und erneut war es ein sehr anstrengender Tag. Zuerst kauften wir Hundefutter, damit die Mäuler in Otelu Rosu voll werden und der Vorrat nochmals aufgefüllt ist. Danach ging es wieder nach Otelu Rosu. Dort fotografierten wir einige Hunde, welche ein zu Hause suchen. Es hat vor allem 6 Welpen, welche gerne ein schönes Plätzchen haben würden.
Anschliessend hatten wir einen Termin mit dem Bürgermeister von Otelu Rosu. Der Termin war uns sehr wichtig, da wir mit ihm sprechen mussten, dass das Tierheim mit momentan 42 Hunden voll ist und wir keine neuen Hunde mehr aufnehmen können. Zusätzlich legten wir ihm nahe, dass das Kastrieren der Hunde, welche einen Besitzer haben, und der Strassenhunde extrem wichtig ist. Wir werden im Dezembereinsatz nun erneut eine Kastrationsaktion in Otelu Rosu durchführen und möchten nächstes Jahr einige Male eine Kastrationsaktion für die Hunde, welche einen Besitzer haben, durchführen.
Dann hat sich Free Amely entschieden, die Mutterhündin Doris mit der ca. einwöchigen Welpe, nach Tapia zu bringen. Einerseits, weil es für die Hündin einen extremen Stress war in Otelu Rosu und anderseits weil die kleine Welpe sehr dünn ist, da die Doris vermutlich wegen dem Stress zu wenig Milch produziert. In Tapia wurde der kleine gerade untersucht und gefüttert.
Bei Free Amely kam heute wieder ein Notfall rein. Ein Welpe wurde angefahren und hat vermutlich ein Bein gebrochen. Man sieht, es nimmt kein Ende
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==> Lokale Bevölkerung pflanzt Bäume und Stäucher in SHKR Tierheim
So eine Freude (!!) und der klare Beweis, dass auch die rumänische Bevölkerung tierliebend ist: Bürger von Otelu Rosu engagieren sich spontan für die Hunde im Tierheim, indem sie auf dem Gelände Bäume und Sträucher setzen. Dies ist weder selbstverständlich noch typisch für Rumänien, zeugt aber davon, dass unser Engagement mehr bewirkt als wir erhoffen konnten. Diese Bepflanzung schützt die Tiere im Sommer vor der Hitze und im Winter vor den Winden. Ganz herzlichen Dank an diese Leute und an Herrn Gabriel Gaina, der die Aktion dokumentiert hat.